Antidepressiva

  • Autor: 
  • Überarbeitet: 22.12.2010
  • Artikel: 22.12.2010
  • © 2010 Gesundheitkompakt

Anzeigen

Zu den spezifischen Therapieverfahren einer Depression gehören vor allem die psychotherapeutischen Verfahren sowie die medikamentöse Therapie, üblicherweise mit Medikamenten, die zur Substanzgruppe der Antidepressiva gehören und stimmungsaufhellend und antriebssteigernd wirken sollen.

Ein Antidepressivum ist ein Medikament aus einer Medikamenten-Gruppe, die gegen Depressionen und Angststörungen eingesetzt wird und zum Teil sehr unterschiedliche Wirkungsmechanismen aufweist, die aber im Grunde alle dasselbe Ziel haben: Stimmungsaufhellung und Antriebssteigerung.

Die Wirkung der Antidepressiva setzt üblicherweise bei der Beeinflussung der Botenstoffe, der sogenannten Neurotransmitter an. Neurotransmitter sind die Überbringer von Nachrichten von einer Zelle zur anderen in unserem Gehirn. Durch die Ausschüttung dieser Botenstoffe wird in der sich anschließenden Zelle eine Reaktion ausgelöst und die Transmitter werden im Anschluß wieder in die Zellen aufgenommen.

Wenn sich aus irgendwelchen Gründen zu wenig Neurotransmitter im Spalt zwischen den Gehirnzellen befinden oder diese zu schnell wieder in die Zellen aufgenommen werden, nämlich bevor die "Nachricht" angekommen ist und die Reaktion ausgelöst wurde, können Antidepressiva dieses Ungleichgewicht positiv beeinflussen.

Die Neurotransmitter, um die es bei der Depressionsbehandlung vor allem geht, heißen Serotonin und Noradrenalin. 

Übersicht der heute üblichen Antidepressiva-Gruppen

  • pflanzliche Präparate (Johanniskraut)
  • Trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva
  • Selektive Serotonin Wiederaufnahme-Hemmer SSRI (Selective Serotonin Reuptake Inhibitors)
  • Selektive Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer SNRI
  • Selektive Serotonin und Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer SSNRI
  • MAO-Hemmer (Monoaminooxidase: Enzym, das Transmitter abbaut)

Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Wirkung von Antidepressiva in der Regel erst nach 2 - 4 Wochen einsetzt, so dass man nicht entmutigt sein sollte, wenn nach kurzer Zeit noch keine Besserung eintritt.

Auch gibt es bei den Antidepressiva diverse dokumentierte Nebenwirkungen, die von Unruhezuständen über Mundtrockenheit, Gewichtszunahme, sexuellen Funktionsstörungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen reichen können. Daher ist es ratsam, sich vom zuständigen Arzt über alle Risiken aufklären zu lassen und auch Beipackzetteln genügend Aufmerksamkeit zu widmen.

Mehr zu den Themen Antidepressiva, Depressionen
Relevante Behandlungsmethoden Antidepressiva

Gesundheitsfragen zum Thema

Stellen Sie hier Ihre individuelle Gesundheitsfrage