Ernährungspyramide

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. Nikola Schmidt
  • Überarbeitet: 18.02.2019
  • Artikel: 11.09.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Ernährungspyramide

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In der Ernährungspyramide wird dargestellt, welche Lebensmittel in welchen Mengen gegessen werden sollten. Der breite Fuß der Pyramide enthält Lebensmittel, die in großen Mengen verzehrt werden können. Zu vermeidende Lebensmittel stehen in der schmalen Spitze der Pyramide.

Ziel sollte eine gesunde Ernährung nach ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen sein. Je nach zugrundeliegender Theorie gibt es unterschiedliche Ernährungspyramiden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt zum Beispiel, viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe zu sich zu nehmen. In der Basis der Pyramide stehen deshalb Vollkornprodukte (Lieferant von Kohlenhydraten und Ballaststoffen), Obst und Gemüse (enthält Vitamine und Mineralstoffe) und Geflügel oder Fisch (liefert fettarmes Eiweiß und Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren).

Ernährungspyramide – Herkunft

Die Ernährungspyramide wurde erstmals 1992 vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium in zweidimensionaler, also in Dreiecksform aufgestellt. Sie ist bis heute umstritten.

In dieser Pyramide bildet das Trinken (überwiegend Wasser) die Basis, gefolgt vom mehrmals täglichen Verzehr komplexer Kohlenhydrate (Reis, Nudeln, Brot oder Kartoffeln). Sowohl Gemüse als auch Obst sollen hier mindestens zweimal täglich gegessen werden.

Viele Forscher kritisieren den hohen Anteil an Kohlenhydraten in dieser Pyramide. Die Menschen der heutigen Gesellschaft bewegen sich weniger. Sie benötigen also auch weniger Energie in Form von Kohlenhydraten. Werden zu viele komplexe Kohlenhydraten aufgenommen, kann also Übergewicht entstehen. Dieses wiederum verursacht Krankheiten.

Daher entwickelte die DGE in Zusammenarbeit mit dem Bundesverbraucherministerium und dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 2004 eine neue Ernährungspyramide. Diese berücksichtigt die aktuelle gesundheitliche Gesellschaftslage. Eine Ernährung entsprechend dieser Pyramide soll das Übergewicht der Bevölkerung und damit auch die Krankheitsentwicklungen eindämmen.

Die Ernährungspyramide der DGE

Die Pyramide ist dreidimensional und beachtet sowohl quantitative (Lebensmittelmenge) als auch qualitative (ernährungsphysiologische) Faktoren der zu beurteilenden Lebensmittel. Die Pyramide hat vier Seitenflächen. Auf jeder der vier Seiten ist eine andere Lebensmittelgruppe abgebildet.

Es gibt Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs, tierischen Ursprungs, Öle und Fette und Getränke. Die Lebensmittel jeder Lebensmittelgruppe sind von unten (Basis) bis oben (Spitze) entsprechend ihrer Nährstoffdichte, brauchbaren Fettsäuren und Ballaststoffen verteilt. Die Nährstoffdichte beschreibt dabei, wie viele Vitamine und Mineralstoffe pro 100 Gramm vorhanden sind.

Ein Beispiel: Auf einer Pyramidenseite sind die Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs abgebildet. Gemüse und Obst liegen dabei ganz unten auf dem breiten Boden. Das bedeutet, wenn man Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs essen möchte, sollte man möglichst viel Gemüse und Obst zu sich nehmen. Sie verfügen über eine hohe Nährstoffdichte und wenig Kalorien.

Auf der Spitze der Ernährungspyramide sind bei Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs fettreiche Kartoffelprodukte, Zucker und Süßigkeiten abgebildet. Sie enthalten viele Kalorien und haben eine geringe Nährstoffdichte, bis hin zu einer Nährstoffdichte Null bei Zucker. Daher sollen sie nur in kleinen Mengen verzehrt werden. Die Ernährungspyramide empfiehlt, statt Butter oder Schmalz lieber Öle zu verwenden. Öle sind daher in der Pyramide auf der Seite der Öle und Fette auf der breiten Basis abgebildet.

Als tierische Lebensmittel zum dreimaligen Verzehr pro Woche sind laut Ernährungspyramide vor allem Geflügel, Fisch und Rinderfilet geeignet.

Weniger zu empfehlen sind Käse und Schweinefleisch, die an der Spitze der Pyramide stehen.

Auf der Unterseite der Pyramide ist ein Ernährungskreis der DGE abgebildet. Hier werden die Mengenrelationen der einzelnen Lebensmittel zueinander dargestellt. Es handelt sich um eine rein quantitative, keine qualitative Beurteilung.

Im Zentrum des Kreises stehen die Flüssigkeiten mit der Empfehlung, mindestens eineinhalb Liter täglich zu trinken. 

Ernährungspyramide – Hilfe beim Abnehmen

Die Ernährungspyramide der DGE leitet zur optimalem Lebensmittelauswahl im Sinne einer gesunden Ernährung an. Sie zeigt, welche Lebensmittel in welcher Menge verzehrt werden sollten, um Krankheiten (z.B. Übergewicht) zu vermeiden. Mit Hilfe dieses Modells kann auf gesunde Weise und ohne Jo-Jo-Effekt abgenommen werden.

Möchte man Gewicht verlieren, sollte man die Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte (viel Vitamine und Mineralstoffe) und wenig Kalorien zu sich nehmen. Dafür eignen sich Obst und Gemüse am besten. Aber auch fettarmes (Huhn) und gutverdauliches Eiweiß (Fisch) gehören auf den Speiseplan. Die Ernährung sollte laut DGE mit mindestens zweimal 45 Minuten Sport pro Woche unterstützt werden. So kann der schlanke und gesund ernährte Körper dauerhaft erhalten werden.

 

 

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Relevante Symptome Übergewicht
Relevante Behandlungsmethoden Ernährungsberatung, Ernährungsumstellung

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