Erste Hilfe bei einem Schock

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. Nikola Schmidt
  • Überarbeitet: 15.02.2010
  • Artikel: 11.09.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Schwächeanfall nach einem Schock

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Der Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Die Blutversorgung im Körper ist verringert. Somit ist die ausreichende Sauerstoffversorgung in den Körperzellen nicht mehr gewährleistet. Dadurch können Herz- und Kreislaufprobleme auftreten.

Septisch-toxischer Schock

Diese Art von Schock wird von einer lokalen Infektion (Niere, Galle, Bauchspeicheldrüse) durch Mikroorganismen verursacht.Die Symptome sind Fieber, starker Blutdruckabfall, Verwirrtheit und Unruhe.

Auch Hyperventilation und eventuelle Hautveränderungen wie Blasen, Hautblutungen oder Rötungen sind möglich. Wird der Schock nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu Herzstillstand oder Multiorganversagen kommen.

Erste Hilfe beim septisch-toxischen Schock

Der Patienten sollte flach, die Beine hoch gelagert werden. Der Ersthelfer sollte einem Wärmeverlust entgegenwirken und dem Betroffenen ruhig zureden. Ein Notarzt muss so schnell wie möglich gerufen werden.

Volumenmangelschock

Der Volumenmangelschock entsteht durch einen extremen Blutmangel im Körper. Dadurch können die Herzkammern nicht mehr ausreichend mit Blut vollgepumpt werden. Somit verringert sich das Schlagvolumen. Ausgelöst werden kann dieser Schock durch starken Flüssigkeitsmangel (durch Durchfall und Erbrechen) oder innere Blutungen nach einem Unfall.

Kalte Haut, Blässe und ein schwacher Puls sind typisch. Auch Teilnahmslosigkeit, Frieren, und eine schweißnasse Stirn können auftreten.

Erste Hilfe beim Volumenmangelschock

Der Ersthelfer sollte versuchen, die Blutung zu stillen und die Beine des Patienten hochzulagern. Maßnahmen zur Wärmeerhaltung sind wichtig. Der Betroffene sollte beruhigt werden. Unbedingt muss der Notarzt verständigt werden.

Kardiogener Schock

Der sogenannte „Herzschock“ kann durch Herzinfarkt, Angina pectoris oder Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden. Es kann nicht mehr genug Blut in den Kreislauf gepumpt werden. So kommt es zur Reduzierung des Herzzeitvolumens.

Symptome sind ein schneller und flacher Puls, sehr niedriger Blutdruck und schweißnasse Haut.

Erste Hilfe beim kardiogenen Schock

Der Oberkörper des Patienten muss hochgelagert werden und niemals die Beine (wichtig!). Soweit es möglich ist, sollte der Patient durch Decken oder Sonstiges gewärmt werden. Beruhigende Worte sind hilfreich. In jedem Fall muss der Ersthelfer sofort den Notarzt rufen.

Anaphylaktischer Schock

Der anaphylaktische Schock ist die schwerste Form des Schocks. Er ist auf eine starke allergische Reaktion, ausgelöst durch einen Insektenstich, ein Medikament oder ein Nahrungsmittel, zurückzuführen. Diese Reaktion ist mit einer hohen Ausschüttung an Histamin verbunden. Die daraus resultierende Atemnot und der Blutdruckabfall können im schlimmsten Fall zum Herz-Kreislaufversagen führen.

Die Symptome treten nach einem Insektenstich oder Einnahme eines Medikaments oder Nahrungsmittels ein. Typisch sind Atemnot, Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen. Hinzu kommen Blutdruckabfall, ein starker Angstzustand und Krämpfe bis hin zur Bewusstlosigkeit.

Erste Hilfe beim anaphylaktischen Schock

Als erstes sollte die Ansprechbarkeit des Patienten überprüft werden. Der Ersthelfer sollte ihn flach lagern und seine Beine hochlegen. Falls Notfallmedikamente vorhanden sind, müssen sie gegeben werden. Falls nötig müssen die Atemwege freigemacht werden. Bei Angstzuständen kann der Patient durch Zureden beruhigt werden. In jedem Fall muss der Notarzt verständigt werden.

Mehr zu den Themen Herzinfarkt, Unfall, Vergiftung, Schock, Erste Hilfe
Relevante Symptome Fieber, Teilnahmslosigkeit, Übelkeit, Bewusstlosigkeit, Blutdruckabfall, Kopfschmerzen, Frieren, Hyperventilation, Erbrechen, Herzstillstand, Blässe
Relevante Behandlungsmethoden stationäre Behandlung, Rehabilitationstherapie, Operation

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