Solarium

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. N. Schmidt
  • Überarbeitet: 02.08.2010
  • Artikel: 25.11.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Junge Frau im Solarium

©iStockphoto.com/khz

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Das Solarium ist eine Sonnenbank, meist in der Kabine eines Sonnenstudios, in der man unbekleidet mit UV-Licht bestrahlt wird.

Die Bestrahlung führt bei Wiederholung zur gleichmäßigen Bräune. Man unterscheidet zwischen Gesichts- und Ganzkörperbräunern.

Das UV-Licht setzt sich aus UV-A- und UV-B-Licht zusammen. Der Anteil der beiden UV-Strahlungen unterscheidet sich von Sonnenstudio zu Sonnenstudio.

Die UV-A-Strahlen verursachen eine schnelle und starke Bräunung, da sie die oberflächlichen Hautschichten „treffen“.

Die UV-B-Strahlen führen zu einer länger anhaltenden Bräunung, die aber erst nach mehreren Tagen sichtbar wird.

In Deutschland herrscht ein wahrer Bräunungsboom, obwohl Solarienanhänger schneller und früher alt aussehen. Für viele gehört der regelmäßige Gang ins Sonnenstudio bereits zum Wochenprogramm.

Die Deutschen sind europaweit sogar Spitzenreiter im künstlichen Sonnenbaden. Rund 16 Millionen Bundesbürger besuchen mehr oder weniger oft eines der über 90.000 Solarien, die es im Land gibt.

Welchen Effekt hat das Solarium?

Meist ist der Wunsch nach Entspannung und gleichbleibender Bräune rund ums Jahr der Hauptgrund. UV-Strahlen werden auch medizinisch eingesetzt. So können sie bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte lindernd wirken.

Welche Nachteile hat der Besuch des Solariums?

Eine ständige Bestrahlung, vor allem mit UV-A-Licht, schädigt die Kollagenfasern, die für die Elastizität der Haut verantwortlich sind. Bereits nach fünf Jahren sind die Schäden vorzeitiger Hautalterung offensichtlich.

Solarien bringen ein erhöhtes Krebsrisiko mit sich. Denn es gibt kein natürliches oder künstliches UV-Licht, das Bräune bewirkt und Hautveränderungen ausschließt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich deshalb gegen den Besuch von Solarien ausgesprochen. Sie bezeichnet Solarien als eindeutig krebserregend. Seit Anfang 2009 ist Jugendlichen unter 18 Jahren in Deutschland der Besuch eines Solariums verboten.

Tipps zum gesünderen Bräunen

Trotz des Krebsrisikos besuchen zehn Prozent der Bundesbürger regelmäßig ein Solarium. Dabei sollte auf folgende Verhaltensregeln geachtet werden:

  1. Der Besuch im Solarium sollte nicht zur Regel werden. Wer regelmäßig über Jahre hinweg seine Haut der UV-Strahlung aussetzt, sei sie   künstlich oder natürlich, riskiert die Ausbildung von Hautkrebs und frühzeitige Hautalterung.
  2. Das Solarium der Wahl sollte über geschultes Personal verfügen. Man sollte individuell beraten werden. Informationen zur persönlichen Bräunungszeit und zu den Benutzungsvorschriften sind unerlässlich.
  3. Auch eine ausführliche Beratung über die Bestrahlungshöchstdauer für den persönlichen Hauttyp ist notwendig. Die Bestrahlungsdauer im Solarium ist so intensiv und kurz, dass Hautreaktionen wie Sonnenbrand verzögert auftreten.
  4. Hellhäutige Menschen (Weißblonde oder Rothaarige) können keine Hautpigmente bilden. Daran ändert auch das Solarium nichts. Für sie macht der Besuch eines Sonnenstudios keinen Sinn.
  5. Vor dem Solariumsbesuch sind Parfüms oder Kosmetika auf der Haut zu meiden. Alle diese Mittel könnten Substanzen enthalten, die heftige Hautreaktionen im Zusammenhang mit UV-Strahlung auslösen.
  6. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte sich vorher vom Arzt über mögliche Wechselwirkungen beraten lassen.
  7. Eine Schutzbrille bei der Bestrahlung ist Pflicht. Die Hornhaut des Auges ist besonders UV-empfindlich.
  8. Die Sonnenbank sollte vor dem Benutzen gereinigt werden.
  9. Man sollte nicht alleine versuchen, Hautkrankheiten im Solarium zu heilen. Ein Hautarzt kann hier besser weiterhelfen.
  10. Symptome einer Winterdepression lassen sich ebenso mit Bewegung an der frischen Winterluft auch unter bedecktem Himmel so gut beheben wie durch den Besuch des Solariums.
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