Alkohol in der Schwangerschaft

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. N. Schmidt
  • Überarbeitet: 01.03.2019
  • Artikel: 11.09.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Schwangere hält Zigarette und Glas Rotwein in den Händen

©iStockphoto.com/naumoid

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Jährlich kommen in Deutschland etwa 2200 Babys mit fetalem Alkoholsyndrom zur Welt. Auch von geringem Alkoholgenuss in der Schwangerschaft können Schäden am Kind hervorgerufen werden.

Es gibt daher keine Minimalgrenze für die Menge des Alkohols, der in der Schwangerschaft getrunken werden darf. Weder Nikotin, noch harte Drogen oder Medikamente führen häufiger zu Missbildungen während der Schwangerschaft. Auch nach der Geburt und während der Stillzeit sollte auf Alkohol verzichtet werden, da er über das Blut in die Muttermilch gelangt und das Kind so mittrinkt.

Wirkung von Alkohol auf das Ungeborene

Alkohol wird über den Mutterkuchen (Plazenta) auf das ungeborene Kind übertragen und stört dort die normale Entwicklung des Babys. Bei Alkoholikerinnen, die jeden Tag große Mengen Alkohol zu sich nehmen, sind Schädigungen am Ungeborenen daher unvermeidlich. Die Zellteilung wird durch den Alkohol beeinflusst und verhindert somit das gesunde Wachstum.

Besonders stark von der fehlerhaften Zellteilung betroffen ist das Gehirn. Langzeitschädigungen des Nervensystems sowie eine mindere Intelligenz des Kindes sind vorprogrammiert. Es kann sich nicht gegen den Alkohol wehren und ist ihm hilflos ausgeliefert. Seine Leber ist noch nicht vollständig entwickelt. Es kann daher den Alkohol nicht abbauen.

Symptome von Babys alkoholkranker Mütter

Der Alkoholkonsum kann zu Fehlbildung der inneren Organe (Herz- und Nierenfehler) und der Genitalien führen. Ein zu niedriges Gewicht und Kleinwüchsigkeit sind möglich.

Typische Kennzeichen eines Kindes einer alkoholkranken Mutter sind hängende Augenlieder, Gaumenspalte und ein verkürzter, breiter Nasenrücken. Hinzu kommen häufig geistige Störungen, Hyperaktivität, Sprach- und Hörstörungen und Lernschwierigkeiten. Das Sozialverhalten ist gestört, die Muskeln nur mangelhaft entwickelt.

Einteilung der Störungen nach Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft

 

Fetales Alkoholsyndrom (FAS)

Dies ist die schwerwiegendste Form des Alkoholmissbrauchs in der Schwangerschaft. Das betroffene Kind leidet an Fehlbildungen und Störungen des zentralen Nervensystems sowie an Wachstumsstörungen.

Fetale Alkoholeffekte (FAE)

Diese Form ist eine leichtere Form des FAS. Nur zwei der drei oben genannten Symptome treten hier auf.

Alkoholbedingte Geburtsschäden

Beim Neugeborenen finden sich Organschäden, wie Herz- und Nierenfehler, Missbildungen im Muskel- und Skelettbereich sowie Anomalitäten im Augen-, Nasen- und Ohrenbereich.

Alkoholbedingte neurologische Entwicklungsstörung

Kinder mit dieser Störung haben keine Symptome von körperlichen Fehlbildungen, weisen jedoch Fehlbildungen des zentralen Nervensystems auf.

Alkohol während der Schwangerschaft in geringen Mengen

Während der Schwangerschaft darf kein Alkohol aufgenommen werden. Da der Alkohol immer über die Plazenta zum Kind übertragen wird, muss er auch vom Baby abgebaut werden. Jedoch ist die für den Abbau zuständige Leber bei einem Fötus oder Embryo noch nicht ausreichend entwickelt, um diese Aufgabe zu übernehmen.

Auch durch eine geringe Menge Alkohol können irreparable Schäden entstehen.

Relevante Symptome Kleinwüchsigkeit, Fehlbildungen Genitalien, Fehlbildung innerer Organe, Gaumenspalte, Untergewicht, kognitive Störungen, Hyperaktivität, hängende Augenlider, Lernschwierigkeiten, Hörstörungen, Sprachstörungen
Relevante Behandlungsmethoden Alkoholentzug

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