Die Geschichte der Atkins-Diät
Diese Form der Diät wurde von Dr. Robert Atkins 1970 entwickelt. Nach heftigen Kritiken gründete Dr. Atkins 1989 die „Atkins Nutritionals Inc.“, einen Lebensmittelkonzern, der kohlenhydratarme Lebensmittel vertrieb. Diese Firma verkaufte an Millionen Anhänger der Atkins-Diät überwiegend in den USA. Im Jahre 2005 meldete die Firma von Dr. Atkins jedoch Insolvenz an.
Funktionsweise der Atkins-Diät
Nach Dr. Atkins führen Kohlenhydrate wie Reis, Kartoffeln, Nudeln, Brot und auch Obst zu Übergewicht. Das Hormon Insulin ist am Abbau der Kohlenhydrate beteiligt. Die zugeführten Kohlenhydrate erhöhen den Insulinspiegel, um den Abbau einzuleiten.
Werden aber vermehrt Kohlenhydrate abgebaut, fällt die Fettverbrennung geringer aus. Werden dem Körper keine Kohlenhydrate mehr zugeführt, bleibt nur noch das gespeicherte Fett als energetische Quelle.
In der Atkins-Diät sollen also eiweißhaltige und kohlenhydratarme Nahrungsmittel gegessen werden. Das Eiweiß funktioniert dann, gemeinsam mit den angegriffenen eigenen Fettquellen, als Energieträger.
Der Körper stellt auf Fettverbrennung um. Die fehlenden Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe durch das Weglassen von Obst und Gemüse führten zur heftigen Kritik an Dr. Atkins.
Zudem wurde ein starker Jo-Jo-Effekt nachgewiesen. Dr. Atkins entwickelte daraufhin vier Phasen, durch die eine langfristige Unterversorgung an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen sowie der Jo-Jo-Effekt vermieden werden sollte.
Phase 1: Einleitungsphase
Diese Phase dauert 14 Tage und beinhaltet eine maximale Kohlenhydrataufnahme von 20 Gramm pro Tag. Als optimale Eiweißquellen empfiehlt Dr. Atkins Fisch, Fleisch und Eier, aufgrund der großen Ähnlichkeit zum menschlichen Muskeleiweiß.
Um Mangelzustände an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen zu vermeiden, werden Salate/Gemüse und Sojaprodukte empfohlen.
Verboten sind Nudeln, Reis, Kartoffel, Brot, Obst, Nüsse und Süßigkeiten.
Phase 2: Reduktionsphase
In dieser Phase dürfen Kohlenhydrate gegessen werden. Die Menge wird langsam Woche für Woche um fünf Gramm gesteigert, bis die Gewichtsabnahme dem Stillstand erliegt. In diesem Abschnitt der Diät dürfen zusätzlich zu Gemüse, Fisch, Fleisch und Eier auch Obst (vornehmlich Beeren), Bohnen, Nüsse und Samen gegessen werden.
Sobald der Stillstand der Gewichtsabnahme erreicht ist, wird die Kohlenhydratmenge um fünf Gramm reduziert. Jetzt kennt man die Menge an Kohlenhydraten, die verzehrt werden kann, um trotzdem weiter abzunehmen. Bei den meisten Menschen liegt dieser Wert zwischen 40 und 60 Gramm pro Tag.
Phase 3: Vor-Erhaltungszeitraum
In dieser Zeit soll die Gewichtsabnahme stagnieren. Dazu gibt es zwei Methoden: Bei der ersten wird die Kohlenhydratmenge um zehn Gramm pro Woche erhöht. Nach der zweiten Methode sollen an zwei bis drei Tagen in der Woche keine Kohlenhydrate mehr gegessen werden.
Phase 4: Ziel
Das erreichte Gewicht soll durch eine dauerhafte Ernährung mit individueller Kohlenhydrataufnahme gehalten werden. Weiterhin wird empfohlen, viel Fisch, Gemüse und auch Obst zu essen. Aufgrund des hohen Insulinausstoßes ist langfristig von Teigwaren und Kartoffeln abzuraten.
Kann jede Person die Atkins-Diät durchführen?
Zwischen einzelnen Menschen bestehen große genetische Unterschiede bezüglich der Menge des ausgestoßenen Insulins. Die Atkins-Diät kann diesbezüglich zur Selbsterfahrung für einen bestimmten Zeitraum durchaus hilfreich sein. Die Diät eignet sich auch als Einstieg zur Gewichtsabnahme und zur langfristigen Ernährungsumstellung.
Eine dauerhafte Ernährung nach Atkins ist nicht empfehlenswert für ältere Menschen, Schwangere, Sportler, Säuglinge und Kinder. Sie benötigen mehr Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe.
Auch Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen und Personen mit erhöhten Cholesterin- bzw. Fettwerten sollten darauf verzichten.
In jedem Fall sollte vor und während der Atkins-Diät ein Arzt oder Ernährungsberater aufgesucht werden.