Erste Hilfe bei Herzinfarkt

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. Nikola Schmidt
  • Überarbeitet: 16.03.2011
  • Artikel: 10.09.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Reifer Mann- Herzinfarkt

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Bei einem Herzinfarkt (Myokardinfarkt) stirbt ein Teils des Herzmuskels ab. Durch stundenlangen Verschluss eines der Blutgefäße (Herzkranzgefäße bzw. Koronararterien) zum Herzen, wird der Bluttransport und in Folge dessen die Sauerstoffversorgung eingeschränkt.

Der Zugang zum Herzen kann zum Beispiel durch ein Blutgerinnsel blockiert werden. So kommt es auch zur mangelnden Nährstoffversorgung der Zellen. Dies führt nach einigen Stunden zum Absterben der betroffenen Herzmuskelregion.

Typische Symptome eines Herzinfarkts sind plötzlich einsetzender Schmerz in der Brustgegend, der länger als fünf Minuten anhält und ein Einengungsgefühl in dieser Region. Nicht selten sind Ausstrahlungsschmerzen in Oberarme, Schulterblatt, Hals, Oberbauch und sogar Kiefer.

Hinzu kommt ein starker Druck auf den Brustkorb und Angst.

Die Opfer klagen über Schwächeanfälle bis hin zu Übelkeit und Erbrechen. Besonders starke Gefäß-Verstopfungen, können zur Bewusstlosigkeit führen. Die betroffene Person weist eine blasse nahezu fahle Gesichtsfarbe auf und hat kalten Schweiß auf der Haut.

Diese Symptome sind zwar sehr typisch für den Herzinfarkt, müssen aber nicht auftreten. Frauen zum Beispiel haben bei einem Herzinfarkt weniger Brustschmerzen, dafür klagen sie über Luftnot und Oberbauch- und Rückenschmerzen.

Bei Diabetikern sind die Nervenleitbahnen so stark beschädigt, dass es oft zum nahezu symptomlosen sogenannten „stummen“ Herzinfarkt kommt. Diese Form wird höchstens zufällig bei einer EKG-Untersuchung festgestellt.

Ähnlich wie beim Schlaganfall sollte auf jeden Fall der Oberkörper und nicht die Beine des Patienten hochgelagert werden. Das entlastet das geschwächte Herz. Das Öffnen der Kleider der oberen Körperregion schafft Platz zum Atmen. Dies wirkt Einengungsgefühl und Brustschmerz des Betroffenen entgegen.

Zur Beruhigung und gegen die Angstsymptomatik sollte der Ersthelfer mit dem Patienten sprechen: „Ich habe einen Krankenwagen gerufen und dieser wird bald eintreffen!“ und „Soll jemand benachrichtigt werden?“ Leichter Körperkontakt, wie Hand halten oder Schulter berühren, geben Sicherheit.

Die Atmung sollte in regelmäßigen Abständen von ungefähr einer Minute kontrolliert werden. Wenn ein Atemstillstand vorliegt, sollte sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden. Beim Notruf ist darauf zu achten, alle wichtigen Informationen an die Dienststelle weiter zu geben:

  • Wo ist es passiert (Straße, Hausnummer etc.)?
  • Was ist vorgefallen (Beschreibung der Notfallsituation)?
  • Wie viele Verletzte gibt es? Diese Information ist wichtig für die Art des angeforderten Transportwagens.
  • Welche Verletzungen liegen vor (schlimmste erkennbare Schäden zuerst melden)?

Nach der Übergabe der Informationen wartet man, um Rückfragen zu beantworten. Merke: Die Dienstleitstelle beendet das Gespräch! Wenn der Ersthelfer aus Nervosität die Fragen vergessen hat, hilft der geschulte Mitarbeiter der Dienstleitstelle weiter und leitet das Gespräch. Am besten ist es, ihm schon vorher über die eigene Nervosität zu informieren.

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