Faltenunterspritzung

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. N. Schmidt
  • Überarbeitet: 04.03.2019
  • Artikel: 08.10.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Botox-Injektion an der Stirn

©iStockphoto.com/DenGuy

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Falten als Folge mimischer Aktivität und schwerkraftbedingter Veränderungen sind Zeichen eines Alterungsprozesses der Haut. Gesichtsfalten der Haut oder des Unterhautgewebes können gemindert werden, indem Substanzen untergespritzt werden, die vom Körper selbst wieder biologisch abgebaut werden können.

Je nach Faltentyp, Lokalisation und Stärke der Faltenbildung wird das geeignete Material ausgesucht, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Der Preis der Behandlungen richtet sich dabei nach der Faltentiefe und der Menge der zu behandelnden Zonen (Zornesfalten, Nasolabialfalten, Stirn- und Mundfalten sowie Lippenvergrößerungen).

Diese Falten können unterspritzt werden

Eine Faltenunterspritzung wird besonders erfolgreich angewendet bei tieferen Falten, die von Nasenwinkel zum Mundwinkel ziehen (Nasolabialfalten), Falten, die vom Mundwinkel Richtung Kinn ziehen (Traurigkeitsfalten, Mentolabialfalten), Oberlippenfalten (Plisséfältchen, Raucherfalten, radiäre Oberlippenfältchen). Erfolge zeigen sich auch bei Stirnfalten (Sorgenfalten) und zur zusätzlichen Behandlung von Zornesfalten der Stirn.

Die Faltenunterspritzung ist zudem zum Lippenaufbau bei Wunsch nach einer fülligeren Lippe oder zum Wangenaufbau bei eingefallenen Wangen, teilweise auch zum Auffüllen der Augenringe geeignet. Auch Längsfalten am Hals sowie herabgesunkene Mundwinkel können behandelt werden.

Bei übersteigerter Angst vor Spritzen, Allergien auf Bestandteile der jeweiligen Substanz, dem Medikament oder medizinischen Gründen gegen eine Injektion sind Faltenunterspritzungen nicht geeignet. Für oberflächliche Falten eignet sich eher eine Behandlung mit Botulinumtoxin oder eine Hautverjüngungsmaßnahme wie Laser, chemisches Peeling oder Hautabschleifung.

Biologisch abbaubare Substanzen zur Faltenunterspritzung

Körpereigenes Fett (autologes Fettgewebe)

Das körpereigene Fett wird durch Absaugen von Fett (Liposuktion) an anderen Körperstellen in örtlicher Betäubung gewonnen. Vorteile sind, dass bei dieser Methode keine Allergien entstehen können und sich die Faltenreduzierung relativ gut hält. Nachteilig ist jedoch, dass das Fett von anderen Köperstellen nur aufwendig in einer Operation entnommen werden kann und sich auch sehr schwer wieder einspritzen lässt.

Poly-Milchsäure (New-Fill)

Es handelt sich um eine synthetisch hergestellte ausschließlich körpereigene Substanz. Auch bei dieser Methode entwickeln sich keine Allergien. Die Faltenreduktion ist lange haltbar (etwa ein Jahr). Eine Verunreinigung durch tierische oder bakterielle Proteine ist nicht möglich, da das Material synthetisch gewonnen wird.

Besonders geeignet ist Poly-Milchsäure für Falten zwischen Nase und Lippe (Nasolabialfalten), Mundwinkelfalten und zum Wangenaufbau. Für den vollen Effekt sollte jedoch zweimal im Abstand von ein bis zwei Monaten injiziert werden.

Hyaluronsäure-Präparate (Restylane, Hylaform)

Diese körpereigenen Substanzen werden biotechnologisch hergestellt. Sie führen zu wenigen Allergien. Das sehr weiche Material eignet sich gut für oberflächliche Fältchen. Leider ist es mit zwei bis vier Monaten nur relativ kurz haltbar.

Kollagen (Zyderm)

Die Substanz wird aus Rinderkollagen gewonnen. Sie ist weich, lässt sich sehr gut spritzen und ist für die Behandlung oberflächlicher Fältchen geeignet. Ein Nachteil ist, dass das Material vom Patienten vorgetestet werden muss, da relativ häufig Allergien auftreten. Man geht davon aus, dass dadurch kein BSE übertragen werden kann, die Diskussionen sind jedoch noch nicht abgeschlossen.

Weitere Unterspritzungssubstanzen

Botulinumtoxin-A (Botox)

Botox wird vornehmlich bei Falten im Stirnbereich und an den Augen eingesetzt. Das Neurotoxin führt zu einer Lähmung der behandelten mimischen Muskulatur, was eine erhebliche Faltenreduktion nach sich zieht. Die Wirkdauer beträgt etwa vier bis sechs Monate. Auch bei Hyperhidrose (gesteigerte Schweißsekretion) im Bereich der Achselhöhle wird Botulinumtoxin-A eingesetzt.

Bei falscher Injektionstechnik kann es jedoch zu einem vorübergehendem Hängen der Brauen und des Oberlids kommen.

Faltenunterspritzungsmittel, die ein flüssiges Implantat enthalten, wie Polymethylmethacrylat-Kügelchen, können zu Komplikationen führen, weil sich um die injizierten Partikel Verhärtungen bilden können.

Das Ergebnis der Faltenunterspritzung

Die Falten werden flacher, fallen dadurch nicht mehr so stark auf und stören weniger. Die Auffüllung kann zu einem volleren, jugendlicheren Aussehen führen.

Doch auch mit dem besten Unterspritzungsmaterial kann man die Falten nicht vollständig beseitigen. Die Wirkung hält je nach Patient zwischen dreieinhalb und sieben Monate an. Wenn der Effekt weiterhin erwünscht ist, muss die Behandlung wiederholt werden.

Bei Verwendung von biologisch abbaubarer Substanzen konnten langjährige Beobachtungen zeigen, dass dies bedenkenlos möglich ist.

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