Fehlgeburten werden bis zur 14. Schwangerschaftswoche als Frühabort und bis zur 24. Schwangerschaftswoche als Spätabort bezeichnet.
Bei einer Fehlgeburt nach der 24. Schwangerschaftswoche wird von einer Totgeburt gesprochen. Diese unterliegt der standesamtlichen Meldepflicht. Etwa 15 bis 20 Prozent der Frauen sind von einer Fehlgeburt betroffen.
Die meisten Aborte treten in den ersten zwölf Wochen auf.
Mögliche Ursachen einer Fehlgeburt
Die Ursachen einer Fehlgeburt können vielseitig sein und müssen individuell betrachtet werden. Meist tritt eine Entwicklungsstörung durch eine fehlerhafte Zellteilung aufgrund einer genetischen Störung des Embryos (chromosomale Aberration) auf. Der Körper stößt die Frucht dann ab, da sie nicht lebensfähig sein wird.
Andere Ursachen für einen Abort können Erkrankungen der Mutter sein. Myome, das sind gutartige Tumore in der Gebärmutter, können ebenfalls zu einer Fehlgeburt führen. Weitere Ursachen können Hormonprobleme oder Gerinnungsstörungen sein.
Die Risikofaktoren einer Fehlgeburt
Ein Risikofaktor ist vor allem das Alter. Ältere Frauen haben ein deutlich höheres Risiko für eine Fehlgeburt als jüngere. Die Anzahl der bisherigen Schwangerschaften spielt ebenfalls eine Rolle. So besteht für Frauen, die schon zwei- bis dreimal Mal schwanger waren, ein erhöhtes Risiko für einen Abort.
Rauchen, Alkohol- und Drogengenuss stellen weitere Risikofaktoren einer Fehlgeburt dar. Sie stören die Entwicklung des Fötus erheblich und können Schäden hervorrufen, die zu einem Abort führen.
Andere Risikofaktoren können Fieber der Mutter, Medikamente, Röntgenstrahlen, zu viel Koffein oder ein Trauma, ausgelöst durch einen Schlag in den Uterus, sein.
Symptome einer Fehlgeburt
Zu den Symptomen einer Fehlgeburt gehören vaginale Blutungen sowie starke Unterleibsschmerzen. Diese Symptome gilt es so schnell wie möglich vom Arzt abklären zu lassen. Oftmals können auch in einer normal verlaufenden Schwangerschaft Blutungen auftreten. Es treten auch Fehlgeburten ohne Symptome auf. Das Absterben des Embryos wird dann bei der Routineuntersuchung aufgedeckt.
Therapie bei einer Fehlgeburt
Bei einer Fehlgeburt muss die Gebärmutter operativ ausgeschabt werden (Kurettage), um Reste der Plazenta und der aufgebauten Gebärmutterschleimhaut zu entfernen. So wird eine Entzündung vermieden.
Ist die Schwangerschaft älter als zwölf Wochen, muss das tote Baby geboren werden. Die Frau wird dafür mit Medikamente behandelt, die Wehen auslösen und die Geburt einleiten. Nach der Geburt erfolgt noch eine Ausschabung.
Nach einer Fehlgeburt
Für viele Frauen ist eine Fehlgeburt ein einschneidendes Ereignis, das sie psychisch schwer belasten kann. In einigen Fällen ist daher zu einer psychischen Betreuung durch einen Psychologen zu raten.
Ansonsten wird empfohlen, vier bis sechs Wochen nach der Fehlgeburt auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, keine Tampons zu verwenden und keine heißen Wannenbäder zu nehmen.
Des Weiteren sollten mehrere Nachuntersuchungen erfolgen. Verhütungsmittel können sofort nach der Fehlgeburt wieder angewendet werden. Drei Monate nach einer Fehlgeburt kann wieder eine Schwangerschaft geplant werden.