Kinderernährung

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. Nikola Schmidt
  • Überarbeitet: 18.05.2010
  • Artikel: 10.09.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Kleines Mädchen mit einer Schüssel voll Gemüse

©iStockphoto.com/ilona75

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Das Kind sollte alle zwei bis drei Stunden etwas essen. Die Hauptmahlzeiten sind dabei Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. Zwischendurch können vor- und nachmittags etwas Obst und Gemüse gegeben werden.

So wird das Kind schon im jungen Alter an eine regelmäßige portionierte Energieaufnahme herangeführt.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten sich Kinder und Erwachsene eiweißhaltig ernähren.

Zudem sollten sie Vitamine und Mineralstoffe als einen großen Teil gesunder Ernährung kennenlernen und wissen, dass die Aufnahme von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wichtig ist. Eine große Menge an Obst und Gemüse stärkt das Immunsystem und schützt die Kleinen vor Krankheitserregern.

Häufig essen Kinder nicht das, was die Eltern möchten, sondern das, was die Kinder schon kennen. Die Eltern können die Aufnahme „unbekannter“ Nahrungsmittel unterstützen, indem sie „mitessen“. Die Vorbildfunktion spielt beim richtigen Essen eine wichtige Rolle.

Geeignete Lebensmittel für das Kind

Ab dem ersten Lebensjahr sollte das Kind viel Obst und Gemüse zu sich nehmen, da die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe beim Wachstum helfen. Zudem wird das Immunsystem nachhaltig positiv beeinflusst. Gemüse enthält viele fettlösliche Vitamine.

Bei einer Überversorgung können diese im Unterhautfettgewebe gespeichert werden und zu Symptomen einer Überversorgung führen.

Obst enthält meist wasserlösliche Vitamine, die je nach Bestand im Körper aufgenommen werden. Der überschüssige Rest wird durch die Nieren mit der Harnsäure abgeführt. Daher gilt: Viel Obst essen, aber Gemüse vor allem in Verbindung mit fettreicher Kost in Maßen.

Rohes Gemüse allein darf in großen Mengen einen festen Platz in der „Brotbüchse“ einnehmen. Zweimal die Woche Fisch und an den anderen Tagen mageres Fleisch sollten auf dem Speiseplan der Kleinen nicht fehlen.

Ungeeignete Lebensmittel für das Kind

Alle Lebensmittel, die für Erwachsene nur in Maßen zu genießen sind, sind auch für Kinder nur in Maßen empfehlenswert. Süßigkeiten sind ab und an erlaubt. Lieber kann auf natürliche Leckereien wie Trockenobst zurückgegriffen werden.

Alle Speisen sollten frisch und fettarm zubereitet werden. Eine ausreichende Eiweißzufuhr, zum Beispiel durch Hühnchenfleisch, Würstchen und Milchprodukte, ist für das Wachstum des Sprösslings wichtig.

Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr vor allem vor und nach jeder Mahlzeit muss geachtet werden.

Spezielle Kindprodukte aus dem Handel, zum Beispiel Cornflakes, sind oft reich an Kohlenhydraten. Viele enthalten zu wenig Eiweiß. Die zugefügten, industriell bearbeiteten Vitamine und Mineralstoffe können nur unvollständig aufgenommen werden. Besser ist ein Knuspermüsli mit Trockenobst.

Das Kind liebt das knackende Geräusch im Mund und kann so den Spaß am Essen mit einer gesunden Mahlzeit verbinden. Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass es auch im Erwachsenenalter ein gesundes Frühstück zu sich nehmen wird.

Welche Rolle spielt das Stillen bei der Kinderernährung?

Bereits ab dem Babyalter kann die Mutter mit ihrer Ernährung das Essverhalten des Nachwuchses nachhaltig steuern.

Laut einer Studie in den USA übertragen Mütter, die viel Obst und Gemüse in der Stillphase zu sich nehmen, dieses Ernährungsverhalten auf ihre Babys. Kinder, deren Mütter während der Stillzeit viel Obst und Gemüse aufnahmen, essen später von sich aus viel Obst und Gemüse.

Amerikanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass die in Obst und Gemüse enthaltenen natürlichen Geschmacksstoffe über die Muttermilch auf das Baby übertragen werden.

Praktische Tipps zur Kinderernährung

  1. Das Kind kann mehrmals täglich unterschiedliche Gemüsesorten probieren!
  2. Beim Einkaufen sollen die Kleinen mitkommen und aussuchen!
  3. Die Eltern können zusammen mit dem Kind kochen und backen!
  4. Am Esstisch ist eine entspannte Atmosphäre wichtig! Also nicht hetzen!
  5. Kreative Eltern können ein lustiges Gesicht aus Gemüse auf den Teller zaubern.
  6. Mit dem richtigen Essen wird das Kind fit für Prüfungen in der Schule: Vollkornprodukte machen lange satt, Kakao gibt Flüssigkeit und Energie. Als Zwischenmahlzeit helfen eine Banane, ein paar Nüsse und knackige Mohrrüben gegen Schulstress. Zum Trinken sollte mindestens ein halber Liter Saftschorle mitgegeben werden.
  7. Das Kind sollte niemals gezwungen werden, den Teller vollständig leer zu essen. Kinder müssen den Umgang mit dem Sättigungsgefühl erst erlernen. Muss immer alles aufgegessen werden, kann es zu Übergewicht kommen. Daraus resultierende Krankheiten wie erhöhte Fett- und Cholesterinwerte, vorzeitige Arthrose sind möglich.
  8. Es ist viel Geduld nötig, um ein Kind an die richtige Ernährung heranzuführen!

 

Quelle:

Forschungsinstitut für Kinderernährung:  http://www.fke-do.de/

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