Mundgeruch (Halitosis)

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. N. Schmidt
  • Überarbeitet: 24.09.2010
  • Artikel: 10.12.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Frau benutzt Mundspray

©iStockphoto.com/BeyzaSultanDURNA

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Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, auf Mundgeruch aufmerksam zu werden: Zum einen kann man bei Verdacht einen Selbsttest durchführen. Dafür leckt man mit der Zunge mehrmals über sein Handgelenk. Der darauf abgesonderte Speichel muss eine halbe Minute trocknen. Ein anschließender Geruchstest kann auf Mundgeruch hinweisen. Darüber hinaus kann man eine vertraute Person fragen, ob sie Gerüche aus dem eigenen Mund bemerkt hat.

Man unterscheidet kurzfristigen von dauerhaftem Mundgeruch.

Geruchsintensive Speisen oder Getränke wie Knoblauch, Zwiebeln oder Alkohol können kurzfristig Mundgeruch auslösen. Auch Raucher haben nach dem Genuss einer Zigarette für kurze Zeit Mundgeruch, den „Smokers-Breath“: Sie atmen übel riechende Tabakbestandteile aus. Dieser temporäre Mundgeruch ist jedoch keine Krankheit.

Ist der Atem jedoch ohne Grund dauerhaft schlecht, handelt es sich um krankhaften Mundgeruch, der verschiedene Ursachen haben kann.

Die Mediziner nennen diesen „Halitosis“ oder „Foetor ex ore“. In 85 Prozent der Fälle entsteht der faule Geruch dort, wo er ausgeschieden wird: im Mund- und Rachenraum.

Als wichtiger Krankheitsherd gilt die Zunge. Forschern gelang es, 92 Bakterienstämme auf der Zunge, besonders im hinteren Bereich, zu identifizieren. Zudem können sich überall dort, wo die Zahnbürste nicht hinkommt, also in defekten Zähnen, Zahnzwischenräumen, Prothesen oder Zahnfleischtaschen Speisereste sammeln.

Hier sammeln und vermehren sich bis zu 300 verschiedene Bakterienarten. Davon zersetzen vor allem die Fäulnisbakterien Eiweiße der Nahrungsreste. Dabei entstehen Schwefelverbindungen, die den üblen Mundgeruch verursachen.

Speichel verdünnt und desinfiziert den Mundraum. Daher fördert auch ein trockener Mund mit wenig Speichel die Geruchsbildung. Menschen, die schnarchen oder mit offenem Mund schlafen, bekommen über Nacht oft einen ausgetrockneten Mund. Sie produzieren zu wenig Speichel und können deshalb besonders morgens von Mundgeruch betroffen sein.

Zudem können ein übersäuerter Magen oder eine andere Erkrankung der inneren Organe zu dauerhaftem Mundgeruch führen. Diese Ursachen sind aber relativ selten.

Was kann man gegen Mundgeruch tun?

Um kurzfristigen Mundgeruch zu vermeiden, sollte man nach dem Genuss stark riechender Speisen oder Getränke oder nach dem Rauchen einer Zigarette, die Zähne putzen oder einen Kaugummi kauen.

Auch zur Vermeidung von dauerhaftem Mundgeruch ist die regelmäßige Reinigung des Mundraums, unter anderem durch gute Zahnpflege, der erste Schritt zur Besserung. Bakterien, die meist die Ursache sind, wird dadurch die Nahrung entzogen. Daher sollte man nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen und mindestens alle zwei Tage die Zahnzwischenräume mit Zahnseide säubern.

Zusätzlich empfiehlt es sich, regelmäßig die Zunge mit einer Zungenbürste zu schrubben. Diese ist in der Apotheke erhältlich. Mundwässer sind zur Vorbeugung oder Überspielung des Geruchs nützlich, können vorhandenen Mundgeruch aber nicht beheben.

Zuckerfreie Kaugummis sowie das Kauen von Obst und Gemüse fördern die Speichelbildung und helfen so bei Mundgeruch. Professionelle Hilfe bekommt man beim Zahnarzt. Er sollte die Zähne regelmäßig untersuchen und reinigen.

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Gesundheitsfragen zum Thema

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