Pille danach

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. Nikola Schmidt
  • Überarbeitet: 15.02.2010
  • Artikel: 08.09.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Eine Hand mit einer Pille für danach

©iStockphoto.com/AlesHostnik

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Die Pille danach ist eine Methode zur Schwangerschaftsverhütung, die nicht zu den regulär benutzten Verhütungsmethoden gehört. Eine andere Bezeichnung für die Pille danach lautet „Morning-after-Pille“.

Was ist die Pille danach?

Die Pille danach ist eine Methode zur Schwangerschaftsverhütung, die nicht zu den regulär benutzten Verhütungsmethoden gehört. Eine andere Bezeichnung für die Pille danach lautet „Morning-after-Pille“. Hierbei handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament mit einer hochdosierten Progesteron-Östrogen-Kombination. Durch den Einsatz kann bis zu 72 Stunden nach erfolgter Befruchtung eine Schwangerschaft verhindert werden.

Anwendung der Pille danach

Die Pille danach kommt bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder bei Versagen eines herkömmlichen Verhütungsmittels in Frage. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Wirkung der Pille durch Durchfall aufgehoben ist oder das Kondom gerissen ist.

Wirkung der Pille danach

Das Präparat ist hoch dosiert. Bei einer Schwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle etwa am achten Tag in der Gebärmutter ein. Durch die rechtzeitige Einnahme der Pille danach, innerhalb von 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr, wird die Einnistung des befruchteten Eies in die Gebärmutterschleimhaut verhindert. Bei der Pille danach handelt es sich aus diesem Grund nicht um eine Abtreibungspille, weil die Wirkung vor der Einnistung erfolgt.

Wie wird die Pille danach eingenommen?

Nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Die Einnahme der Pille danach muss nämlich innerhalb von 72 Stunden erfolgen. Die Erfolgsquote ist bei rechtzeitiger Einnahme am höchsten. Innerhalb von 24 Stunden beträgt die Wirksamkeit etwa 95 Prozent. Bis zu 48 Stunden liegt die Zuverlässigkeit bei zirka 85 Prozent. Zwischen 48 und 72 Stunden hat die Pille danach nur noch eine Wirksamkeit von 58 Prozent.

Mögliche Nebenwirkungen der Pille danach

Aufgrund der hohen Hormonbelastung treten häufig Nebenwirkungen auf, beispielsweise Durchfall, Erbrechen, Übelkeit sowie Kopf- und Bauchschmerzen. Die Pille danach sollte nur im Notfall verwendet werden. Von einer mehrmaligen Anwendung im Monatszyklus ist abzuraten.

Die Einnahme der Antibabypille

Wenn die Einnahme der herkömmlichen Antibabypille versäumt wurde, sollte diese auch nach Anwendung der Pille danach weiterhin eingenommen werden, um den Zyklus nicht durcheinander zu bringen. In diesem Fall ist es wichtig darauf zu achten, dass zusätzlich für den restlichen Zyklus ein anderes Verhütungsmittel benutzt wird, beispielsweise ein Kondom.

Was kann die Wirkungsweise der Pille danach aufheben?

Die Pille danach ist nicht mehr wirksam, wenn nach Einnahme der Pille erneut ungeschützter Geschlechtsverkehr erfolgt. Bei häufiger Anwendung nimmt die Wirksamkeit ab. Die Pille danach wirkt zudem 72 Stunden nach der Einnahme nicht mehr. Wenn innerhalb von drei Stunden nach Einnahme erbrochen wird, erlischt die Wirksamkeit. In diesem Fall muss die Anwendung wiederholt werden. Eine Verringerung der Wirksamkeit ist gegeben, wenn andere Medikamente eingenommen werden, zum Beispiel Antibiotika.

Wo ist die Pille danach erhältlich?

Die Pille muss vom Arzt verordnet werden, denn es handelt sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel. Das Rezept kann anschließend in der Apotheke eingelöst werden.

Quelle

http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673698051459/abstract

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