Rauchen während der Schwangerschaft

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. N. Schmidt
  • Überarbeitet: 27.07.2010
  • Artikel: 10.09.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Schwangere hält Zigarette und Glas Rotwein in den Händen

©iStockphoto.com/naumoid

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Das Baby im Bauch einer rauchenden Mutter ist den 4000 verschiedenen Giftstoffen der Zigarette wehrlos ausgeliefert. Die Mutter entscheidet, ob und wie viele Schadstoffe dem Kind zugeführt werden.

Die Schäden, die dadurch bei dem Kind entstehen können, sind vielen Frauen bewusst. Nicht umsonst warnen Zigarettenhersteller auf den Schachteln vor Schädigungen des Babys in der Schwangerschaft. Trotzdem raucht jede vierte Frau während der Schwangerschaft weiter. Eine Studie der Universität Greifswald ergab, dass 40 Prozent der Raucherinnen trotz Schwangerschaft nicht mit dem Rauchen aufhörten.

Wie gelangen die Schadstoffe der Zigarette zum ungeborenen Kind?

Die Giftstoffe einer Zigarette werden über das Blut der Mutter durch die Plazenta auf das Baby übertragen und stören dort dessen Entwicklung.

Gründe gegen das Rauchen in der Schwangerschaft

Rauchen in der Schwangerschaft erhöht das Risiko einer Fehl-, Früh- oder Todgeburt.

Das Kohlenmonoxid im Tabakrauch blockiert die Sauerstoffaufnahme der Raucherin. So bekommt während der Schwangerschaft auch das Ungeborene zu wenig Sauerstoff. Dies verlangsamt den Wachstumsprozess. Deshalb sind Neugeborene von Rauchern oftmals leichter und kleiner als andere Babys.

Außerdem zieht die ständige Mangelversorgung mit Sauerstoff auch neurologische Schäden nach sich. Die Hirnsubstanz von Raucherkindern ist meist geringer. Das kann die Intelligenz des Kindes beeinträchtigen.

Weitere Folgen können Hyperaktivität, Atemwegserkrankungen oder Fehlbildungen an Fingern und Beinen sein. Das Risiko unter Asthma oder Allergien zu leiden, ist bei Raucherkindern um 30 Prozent erhöht.

Rauchen in geringen Maßen

Während und nach der Schwangerschaft sollte überhaupt nicht geraucht werden!

Jede Zigarette ist Gift für das Ungeborene. Das Kind kann geschädigt werden, bevor es den ersten Atemzug getätigt hat.

Tipps für die Zigarettenabstinenz in der Schwangerschaft

Früher nahm man an, dass das abrupte Aufhören mit dem Rauchen dem ungeborenen Kind schaden könnte, weil es auch eine Art Entzug erlebt. Dies gilt heute als Legende. Für die Frau ist es trotzdem die beste Lösung, schon vor der geplanten Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören.

Werdende Mütter müssen Verantwortung für sich und ihr Kind übernehmen. Das kostet viel Kraft, so dass oft wenig Energie für andere große Umstellungen, wie ein Zigarettenentzug, übrig bleibt. Auf die Nikotinentwöhnung sollte man sich gut vorbereiten. Der Frauen- oder Hausarzt kann zurate gezogen werden.

Falls der Partner ebenfalls raucht, kann die Raucherentwöhnung gemeinsam durchgeführt werden. Das steigert die Motivation.

Bei Entzugserscheinungen in der Anfangsphase können Nikotinpflaster weiterhelfen. Entspannungstechniken (Yoga oder autogenes Training) können gegen den Stress des Entzugs helfen.

Rückfälle sollten nicht entmutigen: Jede nicht gerauchte Zigarette ist ein Erfolg für Mutter und Kind.

Die gesunde Ernährung spielt beim Entzug eine große Rolle. Um die gefürchtete Gewichtszunahme während der Entwöhnung zu vermeiden, kann Kaugummi gekaut und zwischendurch Obst und Gemüse gegessen werden.

Viele Frauen werden nach der Schwangerschaft rückfällig. Auch nach der Schwangerschaft sollte man dem Kind ein Vorbild sein und ihm eine rauchfreie Zone bieten. Zudem sind Neugeborene und Kindern anfälliger für Allergien und Atemwegserkrankungen, wenn zu hause geraucht wird.

Außerdem ist Zigarettenrauch im Zimmer des schlafenden Babys ein großer Auslöser des plötzlichen Kindstods.

Relevante Symptome Entwicklungsstörungen
Relevante Behandlungsmethoden Raucherentwöhnung, Yoga

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