Die Sauerstofflangzeittherapie ist neben der Sauerstoff-Überdrucktherapie und der Sauerstoff-Mehrschritttherapie eine der drei Varianten der Sauerstofftherapie.
Mit der Sauerstofflangzeittherapie wird die dauerhafte Sauerstoffzugabe über eine Zeit von mindestens 16 Stunden täglich bezeichnet. Die zugegebene Menge an Sauerstoff ist von Patient zu Patient unterschiedlich und wird vorher individuell bestimmt.
Sauerstofflangzeittherapie – Einsatz
Die Sauerstofflangzeittherapie kommt bei Erkrankungen zum Einsatz, die mit einem Sauerstoffmangel einhergehen. Dieser kann zum Beispiel bei Atemwegs-, Lungen- oder Herzerkrankungen auftreten.
Die Folgen sind starke Einschränkungen in der körperlichen Leistungsfähigkeit. Dadurch bedingt sind selbst normale körperliche Tätigkeiten nicht mehr möglich.
Durch die Therapie wird die körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten verbessert. Kombiniert mit einem Aufbautraining kann diese weiter ausgebaut werden.
Gleichzeitig beugt man dem Muskelabbau vor, da sich der Patient aktiv bewegt. Dabei erreicht er jetzt seine körperlichen Grenzen nicht mehr so schnell.
Kommt die Sauerstofflangzeittherapie täglich mehr als 16 Stunden zum Einsatz, so ist nachweislich eine Lebensverlängerung von schwer lungenkranken Patienten möglich.
Sauerstofflangzeittherapie – Durchführung
Um eine Wirkung zu erreichen, muss die Therapie längerfristig durchgeführt werden.
Für Patienten, die nicht mehr mobil sind und sich vorrangig in der eigenen Wohnung aufhalten, bietet sich ein Sauerstoffkonzentrator an. Hierfür benötigt man lediglich eine Steckdose. Der Sauerstoffkonzentrator stellt somit die bequemste und auch kostengünstigste Variante dar.
Für mobile Menschen ist ein Flüssigsauerstoffsystem vorgesehen. Es ist klein und tragbar. So kann sich der Träger bis zu acht Stunden normal außer Haus bewegen, bevor der Gasvorrat erschöpft ist und nachgefüllt werden muss.
Sauerstofflangzeittherapie – Nebenwirkungen
Sauerstoff ist ein in der Luft natürlich vorkommender Bestandteil und ist somit generell nebenwirkungsfrei, solange die üblichen Konzentrationen eingehalten werden. Bei einer Zugabe von mehr als zwei Litern pro Minute kann es zur Austrocknung der Nasenschleimhäute kommen. Vorbeugen kann man diesem Problem durch die Vorschaltung eines Gasbefeuchters oder die Verwendung von Salbe, um die Schleimhäute zu pflegen.
Problematisch ist außerdem, dass der Sauerstoff Feuer anfachen kann. Ein Rauchverbot in der Nähe von Sauerstoffbehältern ist also dringlichst einzuhalten.
Noch mehr Vorsicht ist bei den portablen Geräten geboten. Diese enthalten nämlich flüssigen Sauerstoff, der bei Kontakt mit Feuer explodieren kann.