Wann darf ein Vaterschaftstest gemacht werden?
Am 13.02.2007 wurde festgelegt, dass heimliche Vaterschaftstests gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht verstoßen. Sie sind daher vor Gericht unzulässig. Deshalb darf ein Vaterschaftstest lediglich im Wissen des Vaters, der Mutter und des volljährigen Kindes gemacht werden. Allerdings darf der Vater einen Vaterschaftstest verlangen. Dieser darf von der Mutter nicht verweigert werden.
Der Vaterschaftstest könnte auch bereits vor der Geburt durchgeführt werden. Diese Methode ist jedoch aufgrund des hohen Verletzungsrisikos für das ungeborene Kind während der Entnahme der Gewebeprobe absolut nicht zu empfehlen.
So verläuft der Vaterschaftstest
Etwas Speichel des Mannes, der Frau und des Kindes werden per Wattestäbchen entnommen. Anschließend werden bestimmte, übereinstimmende DNA-Abschnitte gesucht. Die DNA ist bei jedem Menschen einzigartig und wird auch häufig als genetischer Fingerabdruck bezeichnet. In den meisten Fällen kann mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 99,9 Prozent gesagt werden, ob es sich bei dem Mann um den leiblichen Vater handelt. Auch ohne eine Probe der Mutter kann die Vaterschaft bestimmt werden. Dieses Verfahren dauert jedoch um einiges länger. Aktuell werden in Deutschland etwa 50.000 Vaterschaftstests im Jahr durchgeführt.
Kosten des Vaterschaftstests
Ein Vaterschaftstest kostet mehrere hundert Euro. Daher sollte vorher festgelegt werden, wer die Kosten trägt. Bei einer gerichtlichen Anordnung übernimmt in der Regel der Anklagende die Kosten, sofern er im Unrecht ist. Alternativ gibt es auch Vaterschaftstests aus der Apotheke.
Was tut man, wenn man nicht der Vater ist?
Ein Mann, der bei einem Test bewiesen hat, dass er nicht der biologische Vater seines Kindes ist, sollte sich fragen, was einen Vater ausmacht. Es ist nicht nur das Erbgut, das weitergegeben wird. Eine größere Rolle spielen Erziehung und tägliches Zusammenleben.