Vegan

  • Autor: 
  • Qualitätssicherung: Dr. Nikola Schmidt
  • Überarbeitet: 24.02.2011
  • Artikel: 28.09.2009
  • © 2009 Gesundheitkompakt
Soja-Produkte

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Ein Veganer verzichtet aus ethischen Gründen sowohl bei der Ernährung als auch bei der Wahl der Kleidung auf tierische Produkte. So wird das Tragen von Ledermänteln genauso strikt abgelehnt wie eine Currywurst an der Imbissbude.

Der Veganer nimmt zudem keine Fischprodukte oder Meeresfrüchte zu sich, da er das Fangen und Verarbeiten von Lebewesen als Tierquälerei empfindet. Die Ernährung aus Obst, Gemüse und dem beliebten Eiweißersatzmittel Tofu ist trotz aller Einwände wissenschaftlich vertretbar.

Ist eine vegane Ernährungsweise gesund?

Der Veganer sollte auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Ein kompletter Verzicht auf tierische Produkte und eine hauptsächliche Ernährung mit Pizza und Cola führt zu Mangelerscheinungen und einer gründlichen Geschmacksverschlechterung.

Obst und Gemüse enthalten alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe, die der menschliche Organismus braucht, um leistungsfähig zu sein. Der Bedarf an Spuren- und Mengenelementen ist so gering, dass auch er durch Obst und Gemüse abgedeckt werden kann. Schwierigkeiten bereitet der Eisenbedarf. Eisen wird besser aus tierischen als aus pflanzlichen Produkten aufgenommen. Doch auch hier kann man mit einer geschickten Gemüsekombinationen und dem Aufnahmeverstärker Vitamin C die Aufnahmequalität erheblich verbessern.

Zu Recht weisen einige Gegner der veganen Lebensweise auf den möglichen Mangel an Vitamin B12 hin. Dieses Vitamin kann durch rein pflanzliche Ernährung nicht aufgenommen werden, da es in Milch- und Eierzeugnissen erst durch Bakterien gebildet wird.

Auch die Abdeckung des Eiweißbedarfs könnte problematisch sein. Ohne sportliche Betätigung benötigt der Körper für Muskulatur und Immunsystem mindestens 0,8 Gramm (Frauen) und 1,0 Gramm (Männer) Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Bei sportlicher Betätigung steigt der Bedarf. Er lässt sich aber auch durch eine größere Menge an qualitativ minderwertigem Eiweiß abdecken.

Tofu und Vitamin- und Mineralstoffpräparate können jedoch alle der oben genannten Defizite ausgleichen.

Krankheiten vorbeugen mit einer veganen Ernährungsweise 

Studien der vergangenen Jahre haben eindeutig gezeigt, dass Veganer und auch Vegetarier gesünder leben als „Allesesser.“ Deren Lebenserwartung steigt um zehn Jahre und laut deutscher Krebsforschung ist das Krebsrisiko vermindert. Ungeklärt ist, ob die vegane Ernährung, bei sportlicher Aktivität ein Risiko für vorzeitige Arthrose beinhaltet.

Vor allem Kraftsportler benötigen sowohl quantitativ als auch qualitativ viel Eiweiß. Eine rein vegane Ernährung kann diesen Bedarf nur sehr schwer decken. Bei Eiweißmangel und aktivem Kraftsport, kann der Druck auf Knochen und Knorpel zu unterschiedlichen Krankheitsbildern führen.

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